Meditation des Tanzes - Was ist das?
Meditation des Tanzes - ein Kurzportrait
Meditation des Tanzes ist zuallererst Freude an schönen Bewegungen, an Musik und Tanz. Es ist körperliches und innerliches Sich-Aufrichten. Und es ist Getragen-Sein in der Gemeinschaft eines Kreises.
Zu klassischer Musik und Melodien aus aller Welt werden choreographierte Kreistänze getanzt. Sie sind jenen Themen gewidmet, die das Leben der Menschen bewegen. Die Schrittformen und Gebärden sind dem klassischen Ballett entliehen.
Die Meditation des Tanzes lädt dazu ein, mich auf einen Weg der Begegnung mit mir selber einzulassen. Daraus kann ein Weg der Begegnung mit den Mitmenschen werden und letztlich eine Begegnung mit einer tieferen Ebene des Seins.
Der Besuch eines Kurses setzt keinerlei Vorkenntnisse voraus.
Kann denn Tanz Meditation sein?
Vorab gilt es klarzustellen, dass bei der Meditation des Tanzes nicht die Tänze an sich meditativ sind. Diese wurden zu verschiedenen Themen choreographiert und sind dementsprechend vom Charakter und Tempo her ganz unterschiedlich. Tanz ist in erster Linie das Mittel, das die Menschen auf einen inneren Weg führen kann. Denn Tanz erfordert Präsenz und fördert die Verbundenheit von Körper, Geist und Seele.
Tanzen im Kreis
Durch den Kreis entsteht eine Gemeinschaft, der alle gleichermassen angehören. Niemand steht abseits. Der Kreis ist ein Symbol des Eins-Seins. Er steht für das Heile und Ganze.
Anders als wenn jede und jeder für sich alleine tanzt, lassen die Choreographien die Tanzenden miteinander unterwegs sein. Es entsteht eine gemeinschaftliche Energie, die alle Anwesenden trägt und die Kraft der getanzten Bilder und Symbole erhöht.
Die Mitte wird in der Meditation des Tanzes stets schön gestaltet. Sie gibt dem Kreis Halt, und die Blumen und Kerzen schaffen eine lichtvolle, ruhige und inspirierende Atmosphäre.
Ursprung und Weiterentwicklung der "Meditation des Tanzes"
Die Meditation des Tanzes geht zurück auf den klassischen Tänzer, Ballettmeister und Choreographen Bernhard Wosien (1908-1986). Dieser hegte auch ein grosses Interesse an den Reigen und Tänzen der Völker, die er bei seinen Besuchen in verschiedenen Ländern erlernte und deren spirituellen Hintergrund er spürte. Sie wurden seine zweite grosse Leidenschaft.
Es war Wosien's Anliegen, eine Form von gemeinschaftlichem Tanz zu schaffen, durch den die Menschen sich aufrichten, einen Weg nach innen gehen und zu sich selber finden können. Indem er die Positionenlehre, die Schritte und die Gebärden des klassischen Balletts mit der aus der Folklore stammenden Tradition, im Kreis zu tanzen, verband, schuf er die Meditation des Tanzes, auch Sacred Dance genannt.
Bernhard Wosiens Mitarbeiterin Friedel Kloke-Eibl (* 1941) fand in der Meditation des Tanzes ihre Lebensaufgabe. Sie choreographierte bis heute fast 230 Kreistänze zu Werten, die das Leben sinnvoll machen und Themen des Guten, Wahren, Schönen und Heiligen. Dabei liess sie sich von ganz unterschiedlicher Musik inspirieren. Das Spektrum reicht von klassischer Musik und Gesängen aus Taizé bis hin zu Melodien und Liedern aus verschiedenen Kontinenten. Ihre Tochter Saskia Kloke führt dieses Werk weiter und bereichert es mit eigenen Choreographien.
Tochter Nanni Kloke ist Entwicklerin der Harmonie Methode und Gründerin der Akademie für Bewegung und Bewusstsein. Sie bietet seit Jahren eigene Kreistanz-Seminare und Ausbildungen an. Die beiden Arten des Kreistanzes Meditation des Tanzes und Tänze nach der Harmonie Methode erlebe ich als miteinander verwandt und als wunderbare gegenseitige Bereicherung.